Rechercheförderung in Corona Zeiten

Für eine vielfältige Theater-, Performance- und Tanzlandschaft fördert der Fonds Darstellende Künste seit über 30 Jahren als einer der sechs Bundeskulturförderfonds die Kunst- und Kulturlandschaft der Bundesrepublik mit besonderem Schwerpunkt auf die Beförderung der Freien Darstellenden Künste. Corona stellte alle vor große Herausforderungen und so hob der Fonds Darstellende Künste diverse Förderprogramme ins Leben. Hier möchte ich zwei Projekte vorstellen mit denen ich gefördert wurde.

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2022: TAKE HEART – RECHERCHE DIE FIGUR RAUM

„Die Figur im Raum“ dient der Weiterbildung in Gestaltung und Bau von Figuren und Objekten im Bereich Figurentheater, in der Kombination von Materialien und Techniken. Es gilt die Wahl der bildnerischen Mittel zu überdenken, zu vertiefen und eine Auseinandersetzung mit Kunst- und Kulturgeschichte, Erproben diverser Materialien sowie die Teilnahme an Bau- und Gestaltungsworkshops zu schaffen.

Ich las, baute und malte mich an Rien Poortvliet, Anatomische Zeichenschulen und Papierkunst heran. Ich suchte nach den Schritten zwischen der Zwei- und der Dreidimensionalität. Ich hatte das Glück einen Baukurs bei der wunderbaren Mechthild Nienaber https://www.theaterfiguren.com/ besuchen zu könnten, nähte mit Vlies und Jersey. Scheiterte dabei etwas an meinem Vorhaben einen Menschenkopf nach meinen Vorstellungen zu bauen. Und ich fand in Mechthilds Aussage: „Ja, das kann man auch so machen.“ eine große Vielfalt.

Mascha und der Bär 1

Schlangenkopf Kopf nach einer Fotografie

2021: TAKE CARE – RECHERCHE ALTERNATIVE AUFFÜHRUNGSMÖGLICHKEITEN UND -ORTE

Das Theater Maren Kaun recherchiert mit „Alternative Aufführungsmöglichkeiten und -orte“ über Veranstalter und ihre räumlichen Gegebenheiten. Das Theater beschäftigt sich mit der Frage, wie die eigene Flexibilität verändert werden kann. Ob ein Stillstand oder ein Umdenken im Inszenieren statt finden soll. Es fragt, wie gleichbleibende vorhandene Architektur für anderes Erzählen genutzt werden kann.

Ich bespiele im Normalbetrieb Büchereien, Kindergärten, Jugendzentren und diverse Theater mit der Zielgruppe Kinder im Kindergarten sowie Familienpublikum. Regelmäßig finden die Veranstaltungen in einer Zusammenarbeit von Kitas und Büchereien/Jugendzentren statt. Meine Stücke sind ursprünglich auf Innenräume und Nähe zum Publikum ausgerichtet. Der Sommer (Mitte Juli bis Mitte September) wurde bisher gar nicht als Spielzeitraum genutzt. Jetzt stand ich vor der Herausforderung meine Stücke draußen zu zeigen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich gefragt wurde, ob ich auch draußen spielen kann und möchte. Und so lernte ich: 1. Draußen kann es windig sein und Teile vom Bühnenbild wehen weg oder fallen um. 2. Die Sonne kann dem Publikum oder mir direkt in die Augen scheinen! Ich brauche dringend einen Sonnenhut! 3. Es kann spontan regnen! 4. Das Publikum bewegt sich draußen viel mehr als in einem Theaterraum. 5. Der Straßenverkehr kann sehr laut sein. Sehr geholfen haben mir bei meinen Recherchen Kollegen, die sich in Online Meetings die Zeit nahmen grundsätzliche, technische und gesetzliche Fragen zu beantworten und mit tollen Beispielen zu erklären. Vielen Dank dabei an laPROF Hessen e.V. – Beratungs- und Kulturbüro mit der Veranstaltung „Raus ins Freie? – Organisatorische und rechtliche Herausforderungen von Theater im öffentlichen Raum“ im März 2021.

Ich spiele wieder in den unterschiedlichen Häusern. Manchmal finden Veranstaltungen draußen statt und ich bin gerüstet für die Dinge, die draußen passieren. So wie dieses Jahr die Puppenspielwochen an der Klein-Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern zu denen ich eingeladen war. Es war sehr schön dort! https://www.klein-seenplatte.de/de/puppenspielwochen

Maulwurf auf der Festwiese in Canow August 2022

Fotos: Heike Müller-Deku
Fotos: Heike Müller-Deku